Läuferknie II

Lucas Laschober
    
    

Diagnose

  • Bildgebende Diagnose: Eine bildgebende Untersuchung ist im Normalfall nicht notwendig, wenn die klassischen Symptome auftreten und die klinische Untersuchung auf das Läuferknie schließen lässt. Wobei Ultraschall, Röntgen und MRT dazu dienen können, andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen (Differentialdiagnosen) auszuschließen.
  • Anamnese: Anfangs ist es wichtig, über die Symptome zu sprechen, einschließlich des Beginns der Beschwerden, der Art und Lokalisation der Schmerzen sowie der Aktivitäten, die die Symptome auslösen oder verschlimmern.
  • Klinische Untersuchung: Anschließend an die Anamnese werden das Knie und angrenzende Strukturen wie Hüfte und Oberschenkel untersucht, um Schmerzen, Schwellungen, Muskelkraft und Bewegungsumfang zu beurteilen. Spezifische Tests wie der Renne´s Test oder der Noble-Compression-Test können durchgeführt werden, um das IT-Band und andere Strukturen zu untersuchen.
  • Biomechanische Bewertung: Die Lauf- oder Gangmuster des Patienten werden analysiert, um festzustellen, ob es biomechanische Probleme gibt, die das IT-Band belasten könnten. Dies könnte eine Überpronation des Fußes oder eine unzureichende Hüftstabilität umfassen.
  • Funktionelle Tests: Es werden funktionelle Tests durchgeführt, um festzustellen, wie gut das Knie während Aktivitäten wie Hocken, Treppensteigen oder Laufen funktioniert und ob Schmerzen auftreten.
  • Differentialdiagnosen: Meist ist die Diagnose des Läuferknies aufgrund der Anamnese und der klinischen Untersuchung sehr eindeutig. Es existieren jedoch noch andere orthopädische Erkrankungen, die eine ähnliche Symptomatik aufweisen können: Verletzungen des Außenmeniskus, Knorpelschaden im äußeren Gelenkkompartment, Valgusgonarthrose (Gelenkabnützung im äußeren Gelenkkompartment), Coxarthrose (Hüftarthrose), Ermüdungsfraktur, Muskelfaserrisse, Verletzungen einer Sehne

Therapie

  • Dehnübungen: Gezielte Dehnübungen für das IT-Band, die Oberschenkelmuskulatur und die Hüftbeuger können helfen, die Flexibilität zu verbessern und die Spannung im Bereich des Knies zu reduzieren.
  • Kräftigungsübungen: Stärkung der Muskeln rund um das Knie, insbesondere der Oberschenkelmuskulatur (Quadrizeps und Hamstrings), um die Stabilität des Knies zu verbessern und die Belastung auf das IT-Band zu verringern.
  • Propriozeptive Übungen: Übungen, die die Balance und Koordination verbessern, können dazu beitragen, die Sensomotorik zu optimieren und das Risiko von wiederkehrenden Verletzungen zu reduzieren.
  • Manuelle Therapie: Verschiedene Techniken wie Massage, Mobilisation und Manipulation können eingesetzt werden, um die Beweglichkeit des Knies und angrenzender Strukturen zu verbessern und muskuläre Verspannungen zu lösen.
  • Kinesiotaping: Das Anlegen von speziellem Tape kann dazu beitragen, die Spannung im IT-Band zu reduzieren, die Durchblutung zu verbessern und die propriozeptiven Rezeptoren zu stimulieren, um die Schmerzen zu lindern und die Heilung zu unterstützen.
  • Biomechanische Anpassungen: Eine Lauf- oder Gangmusteranalyse des Patienten kann helfen, die Fehlbelastungen zu erkennen und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen, um eine bessere Biomechanik und Lastverteilung zu erreichen.
  • Aktivitätsmodifikation: Eine Anpassung von Trainings- oder Aktivitätsprogrammen kann helfen, um eine Überlastung des Knies zu vermeiden und die Heilung zu unterstützen.

Die Therapie des Läuferknies erfordert oft einen ganzheitlichen Ansatz, der auf die individuellen Bedürfnisse und Ziele des Patienten zugeschnitten ist. Ein regelmäßiges Monitoring des Fortschritts und die Anpassung des Behandlungsplans sind ebenfalls entscheidend, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Dauer

Die Dauer beträgt ca. 6 bis 12 Wochen, bis ein Läuferknie austherapiert ist.

Prävention

Um das Risiko eines Läuferknies zu verringern, ist es wichtig, Trainingsintensität und -umfang allmählich zu steigern, biomechanische Ungleichgewichte zu korrigieren, geeignetes Schuhwerk zu tragen und regelmäßige Dehn- und Kräftigungsübungen durchzuführen. Eine angemessene Erholung zwischen Trainingseinheiten ist ebenfalls entscheidend.


Quellen